Kato
Mein Name ist Kato, auch “Katolino” genannt, und ich bewohne zusammen mit meinem Bruder Don, meiner Oma Bella und meinen Söhnen Damion und Yoda, meiner Tochter Antonella sowie weiteren Hunden aus der Verwandtschaft die Wolke 6962.
Von hier oben haben wir einen sensationellen Blick auf Euch alle, das muss ich schon sagen.
Aber es macht uns sehr traurig, was wir zum Teil zu sehen bekommen, und so habe ich mir angewöhnt, meiner Mama Signale zu senden, um sie auf das Elend meiner Artgenossen aufmerksam zu machen.
Auch mein Leben auf der Erde, bei meinen geliebten Menschen, war von Schmerzen und Leid geprägt, aber meine Mama und mein Papa haben immer ihr Bestes gegeben, um mein Leben so schmerzfrei und schön zu gestalten, wie es nur irgend möglich war.
Leider war mein Leben nur von kurzer Dauer… Ich durfte gerade mal 2,5 Jahre alt werden, eh’ mein Herz die ganzen Schmerzen, damit verbundenen Operationen und Behandlungen nicht mehr ertragen hat. Ich weiß, dass ich eine riesige Lücke hinterlassen habe, aber ich versichere Euch: Es geht uns hier oben, ohne Schmerzen, wunderbar!
Allein schon die Tatsache, dass ich von einer skrupellosen Vermehrerin stamme, hat meine Eltern dazu bewogen, sich im Tierschutz zu engagieren und solchen Leuten den Kampf anzusagen.
In Zusammenarbeit mit dem zuständigen Veterinäramt haben sie meine Vermehrerin über mehrere Bundesländer verfolgt und dafür gesorgt, dass sie ein Zuchtverbot auferlegt bekommen hat.
Natürlich wissen wir alle, dass solche Menschen Lücken finden, um sich weiter auf Kosten unserer Gesundheit zu finanzieren. Aber meine Leutchen sind hartnäckig und arbeiten weiter an der Bekämpfung solcher Missstände.
Nachdem die erste Begrüßungsorgie mit meiner Verwandtschaft hier oben beendet war und ich es mir gemütlich gemacht hatte, fing ich an, das Treiben auf der Erde zu beobachten – und war schockiert! Von hier oben hat man eine viel größere Übersicht und erkennt viel mehr als ich oder meine Familie von unten jemals ahnen konnten.
Ich musste etwas tun, um meinen Artgenossen zu helfen, und so fing ich an, meiner Mama Botschaften zu senden. Ihre Sichtweise auf der Erde war ja auch eingeschränkt – deshalb nutzte ich dieses Teil, vor dem sie eh täglich saß… Ich hätte nie gedacht, dass ich mir dieses Medium Internet mal zu eigen machen würde, aber wenn es hilft, dann bitteschön!
Ich habe veranlasst, dass meine Mama eines Tages, gerade mal zwei Monate nach meinem Ableben, ein Foto von einer Deutschen Dogge mit einem spanischen Text entdeckte. Es tut mir heute noch leid, was ich bei ihr damit ausgelöst habe. Sie erkannte diese Doggendame sofort und war außer sich, als sie den Text vom Google-Translator hat übersetzen lassen. Ich wusste ja, was mit Milka los war, nämlich, dass sie von ihren Besitzern zum Sterben in einer Perrera abgegeben wurde. Sie war Leishmaninose positiv. Aber meine Mama wusste das eben nicht. Gleichzeitig war mir aber klar, dass meine Mama Himmel und Hölle in Bewegung setzen würde, um Milka zu helfen.
Sie hat mich nicht enttäuscht, sich sofort mit der Züchterin von Milka in Verbindung gesetzt und sie auf diesen unglücklichen Umstand aufmerksam gemacht. Aber entgegen aller Erwartungen hat sich die Züchterin geweigert, ihrem Kind zu helfen!
Oh man, Mama, es tut mir heute noch leid, wie viele Tränen Du damals vergossen hast! Aber du hast dafür gekämpft, dass Milka gerettet wurde, indem Du eine Organisation gesucht hast, die in Spanien tätig ist. Über deren Kontakte konntest Du Milkas Rettung veranlassen. Danke, Mama, dass sie danach bei einer spanischen Tierärztin ihr Leben verbringen durfte!
Ich kenne ja meine Eltern… Ich wusste, wenn ich ihnen hier und da Botschaften zukommen lasse, hab ich ihre Aufmerksamkeit, und sie können nicht anders als helfen. Jeder auf seine Art…
So habe ich ihnen dann gesteckt, dass sie sich der Tierschutzorganisation, die bei Milka geholfen hat, engagieren, indem sie sich als Pflegestelle zur Verfügung stellen. Prompt wurde meinen armen Eltern dann Püppy geschickt – eine Perro de Agua Espanol Hündin, welche die ersten 7 Monate ihres Lebens auf der Straße verbracht hatte.
Was wir dann von hier oben zu sehen bekamen, war besser als jedes TV-Programm! Püppy marschierte, nein, sie fegte in deren Leben wie ein Tornado. Man hätte verfilmen sollen, was dieses Luder mit meinen Eltern alles angestellt hat. Wir haben uns jedenfalls köstlich amüsiert, auch wenn ich manchmal schon etwas Mitleid mit ihnen hatte. Aber mein Papa war von der ersten Sekunde an total verschossen in diesen Wirbelwind, und endlich hab ich ihn nach meinem Abschied auch mal wieder lachen sehen!
“Pflegestellenversager”… kennt Ihr dieses Wort?
Kannte ich auch nicht – aber so hat man meine Eltern kurze Zeit später dann betitelt, weil sie Püppy behielten.
Sie haben danach noch vielen weiteren Hunden geholfen, indem sie als Pflegestelle fungierten. Haben Vorkontrollen für Tierschutzvereine durchgeführt und Tierschutzeinrichtungen oder -vereine unterstützt. Mein Papa zum Beispiel organisiert Sachspenden und Baumaterialien für Tierheime und Tierschutzprojekte. Und überhaupt finanziert er durch seine Arbeit die Unmengen an Futter usw, für die eine Pflegestelle selbst aufkommen muss.
Ich hab ihnen von hier oben immer schön den Weg gezeigt, den sie auch brav eingeschlagen haben.
Später, noch im gleichen Jahr, musste ich meine Mama wiedermal so richtig auf den Plan rufen: Ein kleiner Kollege von mir saß bereits im Flieger nach Deutschland, auf dem Weg zu seiner neuen Familie. Dieser Familie ist aber kurzfristig eingefallen, dass sie doch lieber einen Welpen adoptieren möchte, und so hatte er plötzlich kein Zuhause mehr, wo auf ihn gewartet wurde.
Eine Pflegestelle war schnell gefunden, aber meine Mama musste ihn vom Flughafen abholen und ihn dorthin fahren. Oh weh – das kann ja nichts werden, das hab ich meiner Mama sofort signalisiert. Aber Mama musste ihn trotz ihrer Bedenken dort lassen, denn sie war ja nur die Fahrerin und hatte nicht wirklich etwas zu melden.
Leute, keine Sorge…! Ich hab von hier oben Möglichkeiten, Dinge zu lenken. Was ich auch getan habe:
Keine Woche später teile man meiner Mama mit, dass der kleine Mann dort sofort wieder abgeholt werden müsse. Ihre Bedenken waren also richtig. Und das mitten im Umzug, in dem meine Eltern steckten! Kurzes Zusammensetzen von Mama und Papa, und sie hat den Zwerg dann sofort dort abgeholt und mit nach Hause genommen.
Ui, ui, ui… auch das war filmreif! Dieser Mini-Hund, gerade mal 6 kg Kampfgewicht erwies sich als Prinz Löwenherz und wollte alles töten, was ihm vor die Nase kam… Meinen Sohn Damion, Püppy – und selbst auf meinen Papa hatte er es abgesehen!
Mama und Papa haben aber schnell erkannt, dass er nur aus lauter Angst so ein Verhalten an den Tag legte und haben ihm mit viel Liebe und Geduld gezeigt, dass er endlich angekommen ist.
Für sie war klar, dass man diesem Kampfterrier einen weiteren Umzug und damit verbundenen Stress ersparen musste. Also haben sie auch ihn adoptiert und Chewbacca genannt…
Chewie, wie sie ihn nennen, hat von da an alles auf den Kopf gestellt.
Mein Sohn Damion, eine stolze 95 kg Dogge, war ja die Ruhe selbst. Wenn ich ihm Pflegehunde geschickt hatte, ließ ihn das völlig unbeeindruckt, wenn diese bei seinem Anblick erst mal auf Angriff gingen. Er hat ihnen mit seiner Ruhe schnell vermittelt, dass von ihm keine Gefahr aus ging.
Dies änderte sich aber nachdem Chewie seinen Thron bestiegen hatte. Sobald ein neuer Pflegehund in die Familie kam und auch nur 1x aus Angst bellte, ging Chewie auf Angriff, um sein Rudel vor diesem Eindringling zu schützen.
Ich hatte hier oben echt schon Panik, dass meine Familie nun keine weiteren Pflegehunde aufnehmen würde, als mir die rettende Idee kam: Wir versuchen es mal mit Welpen! Die sind ja noch völlig unvoreingenommen und backen ganz kleine Brötchen.
Was soll ich Euch sagen? Ich bin genial! Das funktionierte! Kein Gekläffe, kein Angriff – Chewie war völlig aus dem Konzept gebracht. Bingo, kleiner Mann! Ich wusste, ich hab auch für dich die passende Lösung! Sei einfach froh und glücklich, dass Mama und Papa dir geholfen haben und nun lass sie auch noch weiteren Hunden helfen!
Von da an bezogen viele kleine Welpen und Junghunde das Haus meiner Eltern und wurden durch sie, Damion und Püppy bestens auf das Leben in ihren neuen Familien vorbereitet. Chewie, der kleine Prinz, hielt und hält sich noch heute aus diesem ganzen Programm raus. Er duldet sie, lässt sie aber links liegen… Egal, Hauptsache, er frisst sie nicht, und sein Verhalten fördert auf seine Art ihr Sozialverhalten. Durch ihn lernen sie, dass andere Hunde nicht ständig mit ihrem Welpengehabe genervt werden wollen.
Da meine Mama ja eh nur das Büro meines Papas leitete, und ich sehen konnte, wie gut sie ihre neue Aufgabe meisterte, beschloss ich irgendwann, dass sie auch aktiv im Tierschutz arbeiten könnte, und so wurde sie dann ehrenamtliche Vermittlerin für Welpen und Junghunde bei einem der Tierschutzvereine, für die sie sich schon als Pflegestelle eingesetzt hatte.
Meine Eltern haben sehr viel durch diese Aufgabe gelernt und sich auch immer weiter entwickelt. Nicht nur, wie man Welpen bespaßt und verwöhnt, sondern auch, wie man die passenden Familien für die jeweiligen Charaktere aussucht.
Meine Mama besucht Schulungen und bildet sich immer weiter fort, damit sie ihren Beitrag zum Tierschutz auch wirklich gut und sinnvoll leisten kann.
Ich beobachte das alles von hier oben aus, und ich muss sagen, ich bin richtig stolz auf die Beiden! Für meine Eltern ist es eine wahre Herzensangelegenheit, und sie behandeln jeden einzelnen Hund wie ihren eigenen.
Ganz vielen Hunden haben sie das schönste Zuhause auf Erden gesucht. Und genau wie ich von hier oben, halten auch sie dort unten den Kontakt zu ihren Schützlingen, um immer sicher sein zu können, dass es ihnen an nichts fehlt.
Nun, ich wollte Euch hier erläutern, wie der Name des Vereins zustande gekommen ist, und warum dieser Verein überhaupt gegründet wurde.
Tierschutzvereine gibt es heutzutage wie Sand am Meer.
Mit Kopfschütteln sehe ich von hier oben, dass nicht immer das Wohl der Hunde im Vordergrund der Interessen steht.
Ich habe gesehen, wie oft sich meine Mama während ihrer Arbeit gegrämt hat. Wie oft habe ich Diskussionen verfolgen können, in denen man sie hindern wollte, bestimmte Hunde aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Wie oft saß sie weinend vor Papa und hat ihm über die Ungerechtigkeiten im Tierschutz berichtet. Wie oft hat er ihr gesagt: “Dann mach’ es besser!”
Ich habe aber auch mitbekommen, dass andere Menschen sie in ihrem Denken und Handeln unterstützt haben und den gleichen Tierschutzgedanken wie sie verfolgen.
Als meine Mama beinahe soweit war aufzugeben, habe ich ihr diese Leute zur Seite gestellt, und sie haben sich zusammen getan, um weiterhin Hunde und Menschen glücklich zu machen.
Diesen Menschen ist es wichtig, dass wir Hunde das beste Zuhause bekommen, weil wir es verdienen. Und gleichzeitig wollen sie Menschen glücklich machen, weil auch Menschen es verdienen, einen treuen Freund – wie wir es nun mal sind – an ihrer Seite zu wissen und so glücklich zu sein. Viele von uns stehen ihren Menschen auch seelisch zur Seite und machen ihnen das Leben wieder lebenswert.
Sie möchten, dass die Mensch-Hund-Beziehung eine Symbiose zum beiderseitigen Nutzen ist. Ich weiß, dass sie das auch weiterhin so toll hin bekommen werden wie bisher und wie es unzählige Erfolgsgeschichten bereits beweisen.
So, Leute, nun wisst Ihr, wieso man den Verein nach mir benannt hat. Ich fühle mich ebenso sehr geehrt, wie ich mich Zeit meines Lebens geliebt gefühlt habe.
Meine Eltern und die Mitbegründer von Katolino e.V. führen das aus, was ich für sie im Sinn hatte! Ich bin stolz und glücklich, dass sich Menschen wie meine Familie und Gleichgesinnte zusammengefunden haben, um für unsere Artgenossen auf der Erde ein würdevolles und glückliches Zuhause zu finden.
Bitte unterstützt sie dabei mit allem, was in eurer Macht steht…
Ihr helft nicht ihnen, Ihr helft UNS!
Euer Katolino